Aktivierung
Einleitungstext
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Aktivierung
Was ist Aktivierung?
«Seit den 60er Jahren wird auf die Wichtigkeit von Aktivität hingewiesen, und als wesentliches Kriterium für zufriedenes Altern betont. Aktivitäten stehen in engem Zusammenhang mit Lebenszufriedenheit und allgemeinem Wohlbefinden» (Jenull-Schiefer&Janig, 2004). Die Aktivierung versucht unter Einbezug von verschiedenen Mitteln diese noch vorhandenen oder teils durch Krankheit verdeckten Ressourcen der Bewohnenden zu unterstützen, zu erhalten oder zu fördern.
Feine graue Trennlinie
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Content
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Aktivierung ist mehr als nur «Beschäftigung zu bieten». In der Aktivierung geht es um Förderung von sozialen Kontakten und Partizipation (Teilhabe). Andere Menschen kennen zu lernen, sich wieder zu treffen, sich austauschen oder auch anzuschweigen. Spüren, dass man nicht alleine ist. Es geht auch darum, den Bewohnenden Abwechslung zum Alltag zu bieten. «Einmal an etwas Anderes zu denken, als an das, was nicht mehr geht, oder was man nicht mehr hat. «Etwas wert sein», in einer Gruppe dazuzugehören und wertvoll sein. In der Aktivierung können die Bewohnenden «mittendrin statt nur dabei» sein. Die Aktivierung besteht nicht ausschliesslich aus gemeinsamem Erarbeiten oder das Motivieren zu Handlungen, sondern ebenfalls aus «Wahrnehmen, passivem Geniessen oder gemeinsamen Sein» (Hefti Kraus, 2012). Des weiteren geht es nicht darum möglichst aussergewöhnliche Aktivitäten anzubieten, sondern «Struktur, Orientierung, Sicherheit und Sinn (..)» im Alltag zu erleben (Dilitz & Müller, 2011).
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Bewegungsstunde
Jeweils am Montag- und Mittwochmorgen bieten wir ein Bewegungsangebot im Sitzen für unsere interessierten Bewohnenden im Länzerthus an.
Das Angebot dauert in der Regel eine Stunde. Das Programm beginnt mit einer Aufwärmphase. Während zehn Minuten wird der Körper sanft mobilisiert. Durch spielerisches Nachahmen haben die Bewohnenden genügend Zeit zum Einstimmen. Und vor allem darf gelacht werden, denn Spass und Freude sind ein wichtiger Teil dieser Bewegungsstunde. Im Hauptteil soll der Kreislauf und die Atmung durch ein gezieltes Krafttraining angeregt werden. Je nach Situation werden Musik und verschiedenen Hilfsmittel (z.B. Softball oder Gewichte) zur Unterstützung eingesetzt. Die Bewegungsstunde wird mit einer Regenerationsphase, dehnen und Atemübungen abgeschlossen. Die Bewohnenden verlassen gestärkt und entspannt diese bewegte Stunde.
Ethischen Leitsätze in der Aktivierung
Ressourcenorientierung
Wir gehen von den körperlichen, geistigen, psychosozialen und existenziellen (spirituellen) Ressourcen unserer Bewohnerinnen und Bewohner aus, nehmen diese differenziert wahr und aktivieren sie. Wenn nötig bieten wir Unterstützung an und begleiten die Bewohnenden im Umgang mit abnehmenden Ressourcen.
Selbstbestimmung
Wir orientieren uns am autonomen Willen der Bewohnerinnen und Bewohner, lassen ihnen Entscheidungsfreiraum und unterstützen sie in ihrer Selbstverantwortung.
Selbstwirksamkeit
Durch gezielte Aktivitäten ermöglichen wir es Bewohnerinnen und Bewohner, sich selbst als kompetent und wirksam zu erfahren. Damit tragen wir zur Stärkung ihres Selbstbewusstseins bei.
Gleichbehandlung
Wir behandeln alle Bewohnerinnen und Bewohner grundsätzlich gleich. Dabei gehen wir auf ihre jeweiligen Bedürfnisse ein und achten darauf, dass wir niemanden diskriminieren (Schweizerischer Verband der Aktivierungsfachfrauen-männer, 2015).
Individualität
Wir achten und stärken die Persönlichkeit unserer Bewohnenden vor dem Hintergrund ihrer Biografie.
Soziale Kontakte
Wir schaffen Möglichkeiten zur sozialen Partizipation. Wir fördern und unterstützen den zwischenmenschlichen Austausch, wenn nötig in einem geschützten Rahmen.
Gesprächsbereitschaft
Wir sind offen, mit unseren Bewohnerinnen und Bewohner über diejenigen Themen zu sprechen, die für sie relevant sind. Gegebenenfalls vermitteln wir für ein bestimmtes Thema besonders (angepasste psychologisch geschulte) kompetente Gesprächspartnerinnen oder Gesprächspartner.